Kennt ihr Haiku? Das sind Gedichte mit einer bestimmten Versform, die in Silben gezählt wird. Ein Haiku besteht aus drei Teilen mit der Silbenaufteilung 5-7-5, es gibt also insgesamt 17 Silben. Das macht Haiku zur kürzesten Gedichtform der Welt. Es gab einige Vorläufer des Haiku, aber erst im 16. Jahrhundert entwickelte sich genau diese Form.
Feste Bestandteile des Haiku waren immer die Natur und die Jahreszeiten. Sie wurden durch bestimmte Jahreszeitenwörter angedeutet. Beispiele für solche Wörter sind kalter Wind (Winter), Mond (Herbst), Zikaden (Sommer) und Rapsblüte (Frühling).
Wie in jeder Kunst, sei es Musik, Malerei oder Poesie, gibt es aber auch Freidenker. Heute werden nämlich auch moderne Haiku geschrieben, die weder die ursprüngliche Versform, noch die Jahreszeiten beinhalten.
Mittlerweile hat sich das Haiku in der ganzen Welt etabliert. Es wird in vielen Ländern und Sprachen geschrieben. Auch in Deutschland ist es sehr beliebt.
Hier ein Haiku von Hermann Groteloh auf der Internetseite www.haiku-heute.de:
Durch den Winterwald
geht der Pfad stetig weiter
Ein Jahr vergeht
Ich selbst habe auch ein Haiku geschrieben:
Es wird gelesen „nami no oto, suzushii kaze ya, shizukana hi“.
Übersetzt bedeutet das:
Das Wellenrauschen
und der angenehme (kühle) Wind
Ein ruhiger Tag
Versucht doch auch einmal ein Haiku zu schreiben!